Die digitale Veränderung von Fotos ist im Bereich der Kunstgriffe beim
Fotografieren mein zentrales Ding. Ihr Vorläufer sind die Sandwich-Dias von "Psychodelia",
bei denen ich 1992-1993 zwei talentierte Jahre hatte, in denen ich das konnte -
und seitdem nicht mehr. Bei den digitalen Fotos mussten die Apparate erst einmal
heranwachsen - seit 2010 "Madrid" halte ich akzeptables Gerät in der Hand. Zuvor
bereits, ab 2008, stellte ich am Computer verfremdete Analogfotos aus: Die "schrillbösen
Bilder" von 2008 sind bereits Phantaphotos. "Webcams
mixed and frozen" von 2001 und die "Postkarten
aus Berlin" von 2003 waren technisch noch auf der Suche.
Von "Psychodelia" 1993 bis "schrillböse Bilder" 2008 wird deutlich, dass ich
Fotos nicht verändere, um vom Anschein her Wirkliches aufzupolieren. Das macht
jeder Fotoredakteur. Ich haue mit der Faust aufs Foto. Das Ding springt ganz
woanders hin. Wir - die Fotos da, ich hier - erzeugen Szenen, die auf
Wirklichkeit pfeifen. Am Computer werde ich zum digitalen Maler. Meine
Ergebnisse sind surreal. Kein Pinsel wird mehr geschwungen - danke, lieber
Maler-Kollegen,
ihr habt schon alles erreicht - sondern die Maus.
Das macht Spaß. Das macht mich sogar süchtig. Wenn ich auch noch Szenen des
fotografischen Spaziergangs durch
Venedig 2016 mit
digitalen Waffen überhöhe, sage ich mir zugleich: "Lass es, Junge. Das Ding
wirkt doch in sich bereits." Ja, die gradlinig, am liebsten ohne Nachbearbeitung
wirksamen Fotos mag ich schon und ließ im letzten Jahrtausend eine Hundertschaft
an großen Analogabzügen herstellen, stelle sie auch heute
auf Nachfrage aus (sie
sind jetzt etwas teuer :-) - aber da befinde ich mich in einer Massenbewegung.
Erst auf "Flickr", jetzt auf "Instagram" werden mittlerweile grandiose Fotos zum
Nulltarif verschleudert. Würde ich heute ein Foto zur Nutzung kaufen wollen, so
suchte ich nicht bei den Profis, sondern wühlte in den Wundern, die die
"Amateure" publizieren, und für 50 Euro erhielte ich die Rechte.
Was ich im Rahmen von "Phantaphoto" erstelle, finde ich nicht in den Angeboten
des Internets. Wenn ein Software-Profi meine Bilder analysiert, wird er die
Methoden der Software-Pinselführung erkennen und kann beginnen, Vergleichbares
zu bauen. Aber erstens ist er dann Zweiter und zweitens: Bubi, hast du das
gleiche Talent? Immerhin bauten seit Beginn der Fotografie meine Mitmenschen
Foto-Überblendungen, aber die Bilder von "Psychodelia" kann ein Fachmensch
derzeit (es gibt noch keine Fälscher gezielt meines Stils) unter beliebigen Alternativwerken Anderer
herausfinden.
So auch bei "Phantaphoto": Ladies and Gentleman, wasse hier sehen, is einmalisch!
Verfremdetes, Enthemmtes, Entwurzeltes, Fantastisches. Die Startseite hier auf
der Homepage "Phantaphoto"
eröffne ich mit diesem Langtext, und rechts neben ihm ein wahrlich schüchternes
(aber in der Botschaft wunderbares) Verfremdungsbeispiel, weil ich keine
Unterseiten anbiete. Weil ich erst nach weiterer Ausstellungs-Praxis die
digitalen Werke zusammenstellen will. Weil vieles noch im Wachsen ist: Das Prinzip der Phantaphotos greift sich
mittlerweile schon meine ältesten Schwarzweißfotografien und katapultiert sie zu
"psycho.land", und sie werkeln und
wirken auf Einzelseiten:
Foto-Weihnachten
Human Mutations
Labyrinthisches
Kunst mit Hand und Fuß
So weit, so weiter. Impressum:

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Chris Mennel
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Bildumfärbung - nur der
Himmel ist surreal. Die Palme wuchs wirklich so vor dem Buddha. Das Lichtbild stammt
von meiner Tante Elisabeth. Ich selbst war bis 2017 nie in Fernost. Titel:
"Schöpfung" |